Im Bild Zentralafrika dominieren dunkle und kalte Farben. Der einzige „Lichtschein“, die einzigen warmen Farben stammen von dem Feuer, das auf der linken Seite im Hintergrund aus einem Gebäude lodert. Neben Hell-Dunkel-Kontrast entsteht so ein Kalt-Warm-Kontrast.
Auf der linken Seite steht ein bewaffneter Mann mit einer Ziege, der dem Betrachter direkt in die Augen zu schauen scheint. Etwas links von ihm laufen zwei Frauen mit ihren beiden Kindern Hand in
Hand. Auch wenn ihre Figuren nur angedeutet sind (ihre Gesichtszüge sind nicht genau erkennbar), strahlen sie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit aus.
Diese Vierergruppe ist von allen Seiten umschlossen von…
Der einzige Weg der Vierergruppe scheint zum rechten unteren Bildrand zu führen. Der dort befindliche Schriftzug „…kurbeln Waffengeschäft an“ ist größtenteils von Farbe überdeckt und lässt gerade diesen einzigen Ausweg als bröckligen Rand erscheinen. Auch der daneben liegende Haufen Müll stellt eher ein Hindernis als eine Hilfe dar.
Das Mädchen auf dem Zeitungsschnitt, das den Betrachter von der schwarzen Mauer aus (anklagend/hoffnungsvoll?) anschaut, scheint sich zu fragen: Wird der Betrachter etwas an der Situation ändern
(können und wollen)?
Auch die weiteren im Bild verwendeten Zeitungsausschnitte geben Auskunft über die Gründe, die die dargestellte Situation (mit-) verursacht haben: Sie geben Waffenexportstatistiken wieder, die in
der Zeitung betrachtet ein nüchternes Zahlenwerk darstellen und schnell nach dem Umblättern der Seite wieder vergessen sind. Deshalb habe ich sie in diesem Bild verwendet, um die nackten Zahlen
in einen emotionalen Kontext zu bringen. Nicht nur in Zentralafrika sondern auch in anderen Kriegsregionen dieser Welt (z. B. Syrien) werden die Waffen aus den reichen Industrienationen
verwendet. Sie tragen zum Wohlstand der exportierenden Länder bei und haben eine starke Lobby in der Politik. Die aktuelle Flüchtlingswelle, die über Europa hereinbricht, zeigt die Auswirkungen,
die das Gewinn- und Konsumdenken der Industrienationen zur Folge haben. Auch wenn es Europa -und insbesondere Deutschland- schon seit Jahrzehnten gut geht, werden die Auswirkungen der sog.
Flüchtlingskrise mittel- bis langfristig Folgen auf das Leben der Menschen in Europa haben. Solange die Ursachen für die Flucht so vieler Menschen jedoch nicht bekämpft werden, wird der
Flüchtlingsstrom nach Europa wohl auch nicht abreißen.
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